Erste große Studie zum Cannabis-Anbau zu Hause: Das sind die Ergebnisse

Forscher der Hochschule Geisenheim haben zum ersten Mal untersucht, wie Menschen in Deutschland Cannabis zu Hause anbauen. Dafür wurden 1.500 Erwachsene befragt. Die Studie zeigt: Viele Menschen bauen Cannabis an, aber die Gesetze passen oft nicht zur Wirklichkeit.
Was denken die Menschen über den Anbau zu Hause?
Fast die Hälfte der Befragten (47%) findet es gut, dass man Cannabis jetzt legal anbauen darf. Etwa ein Drittel (35%) ist dagegen. Der Rest ist unentschieden.
Die Studie zeigt auch:
- Fast die Hälfte (46%) glaubt, dass der Schwarzmarkt bekämpft wird, wenn man legal anbaut
- 44% sagen: Selbst anbauen bedeutet bessere Qualität
- 41% meinen, es ist umweltfreundlicher
Wer baut Cannabis zu Hause an?
Etwa jeder Zehnte hat schon mal Cannabis angebaut. Die meisten davon:
- Sind etwas jünger (Durchschnittsalter 41 Jahre)
- Sind eher Männer (58%)
- Wohnen sowohl in Städten als auch auf dem Land
Wie wird angebaut?
Die meisten Menschen bauen etwa 3 Pflanzen an. Aber:
- Jeder Vierte hat mehr Pflanzen als erlaubt
- Die meisten ernten mehr als die erlaubten 50 Gramm
- Das selbst angebaute Cannabis ist viel günstiger als auf dem Schwarzmarkt (etwa 1 Euro pro Gramm)

„Die Gesetze passen nicht zur Wirklichkeit. Viele Menschen müssen ihre Ernte wegwerfen, obwohl sie legal anbauen.“
Dr. Mira Lehberger, Leiterin der Studie
Welche Probleme gibt es beim Anbau?
Die Befragten nannten diese Schwierigkeiten:
- Das richtige Licht und die Temperatur finden
- Die Pflanzen richtig pflegen (gießen, düngen)
- Die hohen Kosten für Equipment
- Krankheiten bei den Pflanzen
- Probleme mit Geruch oder Nachbarn
Was sollte sich ändern?
Die Forscher schlagen vor:
- Die Grenze von 50 Gramm sollte erhöht werden, weil die meisten mehr ernten
- Man sollte Überschüsse verschenken dürfen (wie bei selbstgemachtem Essen)
- Die Regeln sollten praktischer werden
Die Studie zeigt: Viele Menschen in Deutschland bauen bereits Cannabis an. Die aktuellen Gesetze machen es ihnen aber oft unnötig schwer. Wissenschaftler fordern deshalb Änderungen, die besser zur Realität passen.